Warum fällt es uns so leicht, erzähltes Wissen aufzunehmen?
Was uns erfolgreicher als alle anderen Tiere gemacht hat, ist das Erzählen. Schon als wir noch in Höhlen lebten, haben wir uns versammelt, um Geschichten zu erzählen und zu hören. Durch Erzählungen konnten unsere Vorfahren lernen, wie man erfolgreich Wisens jagt und Mais anbaut, ohne selbst aufgespiesst zu werden oder vorher 20 Missernten zu erleben. Zu genau diesem Zweck ist die Sprache «erfunden» worden.
Abstrakt ist nicht besser als erzählt
Moderne Menschen benutzen Sprache auch, um abstrakte Einsichten in Dissertationsschriften zu packen. Das ist ihr gutes Recht und gewiss sehr nützlich. Ich habe Philosophie, Germanistik und Betriebswirtschaftslehre studiert, aber der Hochschul-Lehrbetrieb hat mich nie begeistert – weil dort nichts erzählt wird. Das Wissen soll ja gerade vom Erzähler unabhängig gelten. (Das Wörtchen «Ich» ist in einer Dissertationsschrift nur bei der Danksagung erlaubt.)
Dabei ist Erzählen viel reichhaltiger und lustvoller, weil es mehr bedeutet als die einzelnen Wörter zu sagen haben. Warum sollen wir unsere Erfahrungen durch das Nadelöhr der Abstraktion fädeln, wenn wir genauso gut Geschichten erzählen können? Das Allermeiste kommt auf diese Weise problemlos an. Und den Rest, den reimen Sie sich schon zusammen. Sie sind ja nicht blöd.
Wir haben jetzt einen Kurs erfunden (Romane schreiben Einmaleins), in dem Sie zum Romane Schreiben «erzähltes Wissen» serviert bekommen. Hier ist das «erzählte» Begleitheft [25 S.] zum ersten Workshop.
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Danke.
Das wars für heute.
Herzliche Grüsse
Matthias Wiemeyer
P. S.:
Sie kennen Vera Birkenbihl nicht? Hier ist ein kurzes Video mit erzähltem Wissen über «Schwarze Löcher, Humor und Lebenshilfe».