So klappt SEO

Mythos SEO: Für Sie erklärt

Wer etwas schreibt, das im Internet gefunden werden soll, muss sich mit SEO (Search Engine Optimization, Such­maschinen­opti­mierung) auseinander­setzen.

So soll die eigene Webseite in der Google-Suche vorne erscheinen und scharenweise Besucher anlocken. Such­maschinen­opti­mierung ist für Online-Marketing ein Segen, weil der «organische Traffic» [Seitenbesucher, die direkt zu Ihnen finden, ohne auf eine Anzeige zu klicken] gratis ist.

SEO hat eine technische und eine inhaltliche Seite. Technisch bedeutet zum Beispiel: passende Metatexte, hohe Ladegeschwindigkeit, sauberes HTML, Optimierung für Mobilgeräte und so weiter. Inhaltlich bedeutet: verständlich, ausführlich, unterhaltsam, anschaulich und so weiter.

Die technische Grundlage soll solide sein, damit die Inhalte glänzen können. Denn die Inhalte sind letztlich entscheidend: Wenn Sie zu Ihrem Thema eine anerkannte Autorität sind, wird Google Ihre Website vorne listen – auch wenn sie technisch veraltet ist. Aber wehe, Sie haben keine aktuellen Inhalte. Dann rettet Sie auch die beste Technik nicht.

Wir gehen in unserem Lehrgang auf beide Facetten ein. Aber heute geht es um die inhaltliche Seite; also um das, was Sie ohne externe technische Hilfe sofort umsetzen können.

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Guter Rat: gratis

Was wir schreiben, bringt Sie weiter. Gut gelaunte Schreiber:innen auf der ganzen Welt drucken sich die Texte aus, um darin herumzukritzeln. (Die Randnotizen sind oft das Wertvollste).

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Fallstudie: Ihr Buch über Hausstauballergie

Nehmen wir an, Sie haben im Selfpublishing-Verfahren den ultimativen Ratgeber zum Thema «Hausstauballergie» verfasst.

Ausserdem haben Sie eine kleine Webseite veröffentlicht, auf der Sie für Ihr Buch werben. Ihr Werk ist das Beste seiner Art. Auf 231 Seiten erfahren die Leser, was überhaupt eine Allergie ist, worauf genau Hausstauballergiker reagieren, welche Putztipps helfen, wie wirksam Allergiefilter in Staubsaugern sind, welche homöopathischen Mittel wirken, welche Bettwäsche Erleichterung bringt und vieles mehr.

Die Welt braucht Ihr Buch. Aber wird sie es finden?

Wohl nur, wenn Google es weit oben in den Ergebnislisten für Suchaufträge wie «Ratgeber Hausstauballergie» oder «Tipps für Hausstauballergiker» listet.

Wie gut muss Ihre Seite sein?

Im Google-Index werden [Stand April 2018] etwa 45000 Webseiten geführt, die etwas mit «Ratgeber Hausstauballergie» zu tun haben. 2016 waren es noch 25000. All diese Seiten muss Google in eine Reihenfolge bringen – die relevantesten auf Seite 1 und alle anderen danach.

Sie werden Ihr Buch nur verkaufen, wenn es auf der ersten Seite der Ergebnisliste erscheint. Dort ist Platz für höchstens 10 Einträge. Die allermeisten Surfer klicken aber nur auf die Top 3. Wenn Sie da landen wollen, muss Google finden, Ihre Seite sei besser als 99,993% aller Seiten zu diesem Thema.

Übrigens: Diese Quote ist noch erfreulich niedrig. Wenn der Suchbegriff populärer ist (z.B. «gesund essen») muss Google aus 23 Millionen Webseiten die richtige Reihenfolge ermitteln. Auch hier sind die Top 3 die begehrtesten Positionen. Aber dieses Mal müssen Sie 511-mal mehr Wettbewerber auf die Plätze verweisen.

Diese Zahlen klingen entmutigend. Aber zum Glück sind die allermeisten Webseiten inhaltlich und technisch schlecht gemacht. 95% Ihrer Wettbewerber geben sich so wenig Mühe, dass sie im Rennen um die vorderen Plätze nie auftauchen.

Die wichtigste Zutat für ein gutes Ranking sind interessante, lesenswerte, kurzweilige Texte. So ist zum Beispiel auch die Schreibszene-Website aufgestiegen. Wer in der Schweiz nach «Schreibkurs» oder verwandten Begriffen sucht, findet uns meist an erster Stelle. Danke Google.

Es geht also.

Da drängt sich die Frage auf: Wie muss man schreiben, um aufs Treppchen zu kommen? Die Antwort braucht noch etwas Hintergrund.

Wie tickt Google?

Die Leute bei Google wissen: Die Surfer kommen nur zu ihnen, weil sie gute Erfahrungen machen: Suchbegriff eingeben, die ersten paar Links anklicken – gefunden. So muss das laufen.

Daher ist es für Google überlebenswichtig, in Sekundenbruchteilen die besten Antworten auf eine Suchanfrage parat zu haben. Dann kommen die Nutzer zu Google und Google kann seine Werbeplätze teuer verkaufen.

SEO in grauer Vorzeit

Als Google noch sehr jung war, gab es einfache Tricks, um in den Ergebnislisten vorne zu landen. Wer etwas zu Hausstaub zu sagen hatte, musste nur ein paar dutzend Mal das Wort «Hausstaub» über seine Webseite sprenkeln und galt dem unbedarften Baby-Google als Autorität.

Als sich das herumsprach, wurden Googles Ergebnislisten immer schwächer. Windige Geschäftemacher schoben ihre Seiten mit billigen Tricks auf die vorderen Plätze und legitime Anwärter auf die Top-Positionen hatten das Nachsehen.

Seit den Anfängen hat sich viel geändert. In den letzten 15 Jahren hat Google seine Algorithmen dutzendfach verändert. Die einfachen Tricks funktionieren alle nicht mehr. An die 200 Faktoren werden inzwischen einbezogen, um die Reihenfolge der Ergebnisliste zu bestimmen.

Welche Faktoren das sind, muss Sie nicht bekümmern. Viel wichtiger ist es, das Ziel zu verstehen, das Google mit den Veränderungen im Algorithmus verfolgt: Die vom Algorithmus errechnete Reihenfolge soll so geordnet sein, wie ein sachkundiger Mensch es für richtig hielte.

Wer macht das Rennen?

Das bedeutet: Gute Inhalte werden das Rennen machen. Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht damit, Inhalte zu entwickeln, die die Schwächen der aktuellen Algorithmen ausnutzen. Solche Webseiten fallen bald zurück.

Statt dessen schreiben Sie so, dass verständige Leser Ihren Inhalt lieben, Ihre Seite regelmässig zu Rate ziehen und gerne weiterempfehlen. Dann werden Sie auch bei Google Erfolg haben.

Sonstige Tipps und Tricks zur Suchmaschinenoptimierung haben heute kaum noch Wirkung. Der guten Ordnung halber sollten Sie ein paar Kleinigkeiten im Auge behalten – etwa so, wie Sie einen prüfenden Blick in den Spiegel werfen, bevor Sie in den Ausgang gehen.

Was Sie trotzdem über SEO wissen sollten:

1. Ihre Reputation hat mehrere Dimensionen

Suchmaschinen wie Google werden immer besser darin, in einem endlosen Meer nichtssagender Seiten die wirklich guten Inhalte zu finden.

Unter anderem, weil sie mehrere Faktoren berücksichtigen und ihre Vernetzung beobachten. Heute muss Ihre Seite nicht nur gute Texte enthalten, in denen die relevanten Suchbegriffe vorkommen. Sie muss auch Wertschätzung von Besuchern erfahren. Solche Wertschätzung hinterlässt Spuren, die nur schwer durch billige Tricks zu imitieren sind und die genau deshalb immer wichtiger für das Ranking werden. Überlegen Sie mal einen Moment. Welche Merkmale hat eine Webseite, die für informationshungrige Besucher grossen Mehrwert bietet?

  • Unter der Seite gibt es viele Kommentare, die den Inhalt loben oder vertiefende Fragen an den Autor richten. Idealerweise kommen immer wieder neue Kommentare, die belegen, dass der Inhalt immer noch aktuell ist.
  • Die Seite wird in den sozialen Medien geteilt, wird auch dort lebhaft kommentiert und immer weiter geteilt.
  • Der Autor hat nicht nur diese eine Seite veröffentlicht, sondern ist schon häufig durch gute Inhalte aufgefallen.
  • Die Seite wird immer mal wieder überarbeitet und aktuell gehalten.

Wenn Sie mit Ihren Webseiten Erfolg haben möchten, müssen Sie (neben der Content-Produktion) zusätzlich Zeit und Mühe investieren, um diese anderen Dimensionen Ihrer Reputation zu stärken. All das ist keine Hexerei. Es geht um Merkmale, die sofort einleuchten. Wer fleissig und sorgfältig arbeitet, wird belohnt.

2. Befassen Sie sich mit Branche, Trends und Fachliteratur

In jeder Marktnische für Informationen lassen sich Wellen beobachten. Dann ist eine Weile lang ein bestimmter Aspekt besonders wichtig. So mag es ein neues Mittel geben, um die Hausstaubmilben aus Ihrem Bett zu jagen. Das Für und Wider dieses Mittels wird in Ihrer Branche intensiv diskutiert werden.

Wenn Sie eine Autorität sein (oder bleiben) wollen, müssen Sie sich auch dazu äussern. Am besten so, dass die vielen anderen, die weniger fleissig sind, sich auf Ihren Beitrag berufen.

3. Definieren Sie eine Strategie für Ihre Inhalte

Dieser Punkt gehört natürlich an die erste Stelle. Aber hier lässt er sich leichter erklären.

Sie müssen eine Autorität werden, wenn Ihre Texte weit vorn erscheinen sollen – soviel wissen Sie inzwischen. Sie kennen die Dimensionen, die dazugehören und haben die Trends in Ihrer Nische analysiert. Sie kennen auch die Webseiten, die an erster Stelle stehen, wenn es um Ihr Thema geht.

Schauen Sie sich deren Inhalte an. Das sind die Themen, zu denen Sie etwas Besseres produzieren müssen – mit mehr Hintergrundinformationen, anschaulicheren Grafiken, schönerem Layout, klareren Überschriften, mehr Praxisnutzen oder aktuelleren Daten.

Das klingt sehr schwierig – ist aber hauptsächlich Fleissarbeit. Sie sollen ja nicht den perfekten Bericht angreifen, der vor zwei Wochen frisch erschienen ist. Eher suchen Sie sich einen Beitrag, der schon ein paar Jahre alt ist, schlechte Grafiken und ein schwaches Layout hat und bei dem schon ein paar Links ins Leere laufen. Einen solchen Beitrag analysieren Sie auf seine Schwächen und Stärken hin. Die Schwächen merzen Sie aus und die Stärken bauen Sie in Ihrer Version noch weiter aus.

4. Bringen Sie Ihren Text auf die Strasse

Viele erfolglose Webtexter schreiben zwar guten Content, lassen ihn dann aber im Regen stehen. So wird das nichts. 9 von 10 Autoren, die trotz Fleiss, Sachkunde und guter Schreibe im Netz keinen Erfolg haben, kennen diesen vierten Schritt nicht.

Stellen Sie sich vor, Sie haben dieses wunderbare Kuchenrezept von Ihrer Omi, haben die Zutaten gekauft, den Teig gerührt, die Form gefüllt, die richtige Temperatur eingestellt, die passende Zeit abgewartet, eine schöne Glasur aufgelegt – aber ganz vergessen, ein paar Leute einzuladen, mit denen Sie den Kuchen geniessen können. Was für eine Verschwendung.

Solche Fehler dürfen Sie mit Ihrem Content nicht machen. Daher merken Sie sich bitte:

Wenn Sie den bestmöglichen Text zu Ihrem Wahlthema verfasst haben, müssen Sie ihn aktiv unter die Leute bringen:

  • Berichten Sie in Foren darüber
  • Verteilen Sie ihn an Ihre Newsletter-Abonnenten
  • Verfassen Sie einen Facebook-Post und ein Tweet dazu
  • Veröffentlichen Sie eine Medienmitteilung darüber
  • Bitten Sie jeden, der Ihren Text gut findet, einen Link auf Ihre Seite zu setzen.

Zauberwort: Relevanz

Wir erinnern uns:

Nach wie vor hilfreich für ein gutes Ranking sind Qualitätsmerkmale, die man nicht kaufen kann, sondern durch gute Arbeit verdienen muss.

Wenn Ihr Beitrag an allen Ecken in Facebook auftaucht, ist er relevant. Wenn die Schweizerische Gesellschaft für Allergologie auf Ihr Buch verlinkt, ist es relevant. Wenn ein Selbsthilfe-Forum Ihr Buch empfiehlt (und einen Link setzt) ist es relevant.

Je mehr solcher Relevanz-Indikatoren Ihr Beitrag für sich verbuchen kann, umso höher steigt er in der Ergebnisliste. Und damit Sie solche Indikatoren einsammeln können, müssen Sie den zukünftigen Bewunderern Ihrer Seite mitteilen, dass Sie etwas Neues für sie haben.

So kann der Kreislauf des Teilens, Kommentierens und Verlinkens starten, der Ihre Seite Tag für Tag ein bisschen weiter bringt.

5. So sollten Sie schreiben

All das, was für gute Texte gilt, gilt auch für gute Webtexte. Wer fürs Internet schreibt, sollte sich ein paar zusätzliche Gedanken machen. Die wichtigsten Tipps finden Sie hier ganz kurz. Wenn Sie es genauer wissen wollen, lesen Sie zu diesem Thema unseren ausführlichen Artikel mit den 20 Tipps für gute Webtexte.:

  • Perfekter Stil ist nicht alles. Er kann gelegentlich sogar hinderlich sein. Sie müssen wie ein Insider der Szene schreiben, an die Ihr Text sich richtet. Wir empfehlen zwar deutsche Wörter, Floskeln meiden, aktiv schreiben und so weiter. Aber wenn Sie einen Text über Netzwerk-Architekturen schreiben, kommen Sie am denglischen Computerspeak kaum vorbei.
  • Wenn Sie gefunden werden wollen, müssen Sie den Suchgewohnheiten Ihrer Leser den Vorrang vor Stilfragen einräumen.
  • Ihre wichtigen Suchbegriffe (Keywords) müssen in Ihrem Text leicht überdurchschnittlich oft vorkommen. Am besten auch in Überschriften, Zwischentiteln und in hervorgehobenen Textpassagen. Denn Texte, die sich intensiv mit einem Thema auseinandersetzen, haben ihre zentralen Begriffe oft an exponierter Stelle.
  • Infografiken, Tabellen, Checklisten, Diagramme, Quellenangaben ... – all dies sind Merkmale guter Sachtexte, die Ihren Lesern Mehrwert bringen. Statten Sie Ihre Texte mit solchen Merkmalen aus. Das werden Ihre Besucher lieben und auch Google wird es honorieren.
  • Achten Sie ausserdem darauf Ihre Bildlegenden aussagekräftig zu texten. Viele Besucher scannen zuerst die Zeilen, die unter Bildern oder Grafiken stehen und schliessen davon auf den Rest der Seite.
  • Geben Sie Ihren Bildern sprechende Namen (z.B. «Hausstaubmilbe bei 100-facher Vergrösse­rung.jpg» statt «HM-100.jpg»).

Das wars für heute.

Wenn Sie diese Schreibtipps beherzigen, eine kluge Strategie gemäss Punkt 3 entwickelt haben und Ihre Texte gemäss Punkt 4 vermarkten, werden Sie Erfolg haben. Geben Sie Ihrem Inhalt ein paar Monate Zeit und er wird in den Ergebnislisten vorn erscheinen.

Und wenn Sie das alles noch viel genauer wissen wollen, wissen Sie ja, wo es einen Lehrgang dafür gibt.

Zu guter Letzt: Helfen Sie uns und teilen Sie diesen Artikel in den sozialen Medien oder per E-Mail. Wir haben kaum Budget für Werbung und sind auf Empfehlungen angewiesen.

Danke.

Das wars für heute.

wiemeyer matthias rund

Herzliche Grüsse
Matthias Wiemeyer