Ein Geburtstagskuchen für die Waldfee Wilma

Wie die Wunderkerzen auf Wilmas Geburtstagskuchen gelangten

Paula Forrer

Ein Geburtstagskuchen für die Waldfee Wilma

Es war einmal vor langer Zeit im Auenwald. Benno, der Baumelf, wollte seine Freundin Wilma mit einem selbstgebackenen Geburtstagskuchen überraschen. Er wusste, dass die Waldfee Schokoladenkuchen über alles liebte.

So machte sich Benno auf den Weg, um die Zutaten für den Kuchen einzukaufen. Am Waldrand stand der kleine Laden, den Zino für seine grosse Zwergenfamilie führte. Zino war der Jüngste von sieben Zwergenbrüdern. Seine Familie besass über den ganzen Wald verteilt kleine Läden, wo die Waldbewohner einkauften. Jeder der Brüder führte eine eigene kleine Filiale.

Zino freute sich, Benno zu sehen und verwickelte ihn gleich in ein Gespräch. Bei Zino konnte der Waldelf alle Zutaten für den Schokoladenkuchen bekommen und gleichzeitig seinen Freund treffen. Jetzt fehlten nur noch die Kerzen. Benno wollte Wilma mit etwas Besonderem überraschen. Zino hatte jedoch keine Wunderkerzen vorrätig. Und der Zwerg kannte auch sonst niemanden im Wald, der die gewünschten Kerzen verkauft hätte. Da war guter Rat teuer. Gabi, das Glückskind, das sich auch im Laden befand, machte den Vorschlag, den König zu fragen. Schliesslich wisse König Karl über alles Bescheid, was in seinem Reich vor sich ginge.

So machte sich Benno zum Schloss auf. Aber König Karl kannte leider auch niemanden, der Wunderkerzen verkaufte. Und in einem Tag war schon Wilmas Geburtstag! Es war zum Verzweifeln. Auch der König mochte die Waldfee. Er wollte deshalb dem Waldelf bei seiner Überraschung behilflich sein und seinen Teil dazu beitragen. Was also sollte er tun? Schliesslich liess er Max, seinen Magier, kommen und fragte ihn um Rat. Max überlegte einen kurzen Moment und holte dann ein dickes, staubiges Buch vom obersten Regal. Er verschwand in einer dicken Staubwolke, als er das Buch mit einem lauten Knall öffnete. Laut hustend suchte er nach dem passenden Zauberspruch. Endlich hatte er ihn gefunden. Rasch schickte Max Benno nach Hause zum Kuchenbacken. Die Wunderkerzen würde der Magier am nächsten Tag vorbeibringen. Der Baumelf ging frohen Mutes nach Hause und freute sich schon sehr auf Wilmas Gesicht, wenn sie ihren Geburtstagskuchen sah.

Auch Max machte sich gleich an die Arbeit. Er mischte die vorgeschriebenen Zutaten und murmelte dann: “Abrakadabra, Feuertanz, fertig seien die Wunderkerzen ganz.” Mit einem lauten “Blopp” lagen auf einmal zehn Kerzen auf dem Tisch. Max freute sich, dass sein Werk so gelungen war.

Am nächsten Tag besuchte der Magier Benno in seinem Elfenhaus. Gemeinsam schmückten sie den Kuchen mit den Kerzen und luden alle Waldbewohner nach Sonnenuntergang auf die grosse Waldlichtung ein.

Am Abend begleiteten Max und Benno Wilma zum Festplatz, wo alle zusammen für die Waldfee ein Geburtstagslied sangen. Dann wurden die Kerzen auf Wilmas Geburtstagskuchen angezündet. Viele Bravos und Ohhs waren zu hören, als die Leute das Blitzen und Blinken der Wunderkerzen in allen Regenbogenfarben sahen. Max hatte nämlich sein Bestes gegeben und einen besonderen Zauberspruch für die Kerzen verwendet. Unter Hurra-Rufen wurde der Kuchen angeschnitten und an alle Gäste verteilt. Auch Benno hatte sich mit dem Schokoladenkuchen selbst übertroffen. Er hatte ein altes Elfenkuchenrezept seiner Grossmutter verwendet. Niemand hatte vorher einen so feinen Kuchen gegessen. Wilma meinte, sie hätte noch nie einen so tollen Geburtstag gefeiert. Alle sangen und tanzten und feierten bis zum Morgengrauen. 

ENDE