Carlotta und der Zauberwald
Carlotta liegt mit einem gebrochenen Schlüsselbein im Krankenhaus. Die Mutter überrascht sie mit Fingerpüppchen und erzählt eine spannende Geschichte vom Zauberwald mit vielen Überraschungen.
Nora Dubach
Carlotta und der Zauberwald
Carlotta langweilt sich. Sie liegt im Krankenhaus mit einem gebrochenen Schlüsselbein. Sie ist auf dem Spielplatz von der Schaukel gefallen.
Weil sie gern malt, hat ihr die Mutter Filzstifte und einen Malblock gekauft. Als ihr wieder mal so richtig langweilig ist, malt sie Gesichter mit den Filzstiften auf ihre Fingerkuppen. Es macht ihr Spass die kleinen Finger zu bewegen und Geschichten zu erfinden. Leider muss sie vor dem Schlafengehen die Farbe wieder abwaschen. Am nächsten Morgen hat Carlottas Mutter eine schöne Überraschung für sie.
Im Spielwarenladen hat sie sechs Fingerpüppchen gekauft. Ein Bastelbogen gibt es auch dazu. Es ist ein Schloss mit einem grossen Fenster. Carlotta ist überglücklich. Sie und ihre Mutter geben ihnen augenblicklich Namen. Karl heisst der König, Max der Magier/Zauberer, Benno der Baumelf, Wilma die Waldfee, Zino der Zwerg und Gaby das Glückskind. Alle haben fröhliche Gesichter.
Die Mutter zieht die farbigen Püppchen über die Finger ihrer rechten Hand und beginnt eine Geschichte zu erzählen . Carlotta macht es sich so richtig kuschelig und bequem im Bett und hört gespannt zu:
Prinzessin Hildegard spielt im Schlosspark Verstecken mit ihren Freundinnen die auch Prinzessinnen sind. Sie trägt ein gelbes Kleid und hellblaue Schuhe. König Karl , Hildegards Vater schaut besorgt vom Balkon herunter und beobachtet alles ganz genau. Er muss seine Krone immer festhalten damit sie nicht herunter fällt. Er mag es nicht dass die Kinder in den dunklen Wald gehen.
Die Königin Karla liegt gemütlich in der Badewanne und träumt von schönen Kleidern. Vor lauter Schaum sieht man sie kaum. Sie lässt sich jeden Tag von der Zofe Kitty bedienen. Gerade hat sie ihr ein goldenes Kleid über den Stuhl gelegt, bunte Schleifen für die Haare und goldene Schuhe.
König Karl hat von seinem Diener Bruno gehört dass sich seltsame Wesen im Wald herumtreiben. Man müsse das genau beobachten. Er hat grosse Angst um seine Hildegard.
Carlottas Mutter macht eine kurze Verschnaufpause, dann erzählt sie weiter:
Die Kinder spielen Ball und rennen ihm nach. Plötzlich rollt er in den Wald hinein. Das gefällt König Karl überhaupt nicht. Carlottas Mutter wackelt heftig mit dem Zeigefinger. Plötzlich hören die Prinzessinnen seltsame Geräusche aus dem Wald.. Neugierig laufen sie tiefer hinein und sehen wie ein Zwerg mit roter Zipfelmütze und ein Kind im weissen Spitzenkleid und rotweiss gepunkteten Mützchen lachen und singen.
Carlottas Mutter spricht mit Zwerg Zino und dem Glückkind Gaby. Sie spreizt dazu ihre Finger. Das Glückskind Gaby ruft laut zu Zino: Hilf mir bitte, sag mir wo ich die Waldfee Wilma finde und auch Benno den Baumelf. Sie müssen ein verletztes Bambi in einer Lichtung verstecken. Damit es nicht von den wilden Tieren bedroht wird.. Die Prinzessinnen schleichen sich näher heran und hören wie das fröhliche Kind mit den Pflanzen und Tieren spricht. Bunte Vögel singen auf ihrer Schulter. Carlottas Mutter singt Kinderlieder, Carlotta singt laut mit und ist glücklich.
Etwas später sagt Zwerg Benno zum Glückskind komm rasch ich muss dir Zauberblumen zeigen. Während sie laufen nimmt er einen Grashalm und spielt auf seiner Grasharfe. Das Glückskind Gaby klatscht lachend in die Hände. Schmetterlinge tanzen auf ihrem Mützchen Es sieht wie ein Fliegenpilz aus. Carlottas Mutter dreht mit den Finger einen grossen Kreis.
So fröhlich wie die kleinen Waldbewohner ist Hildegard schon lange nicht mehr. Immer nur im Schlossgarten spielen ist auf die Dauer so langweilig. Doch darf sie ihrem Vater, dem König Karl nichts davon erzählen. Traurig geht sie heute ins Bett und weint. Morgen will sie heimlich in den Wald gehen.
Früh am Morgen schleicht sie sich nur im Nachthemd und barfuss aus dem Schloss. Alles ist noch ruhig und schläft. Sie rennt in den Wald und ruft: Liebe Waldkinder wo seid ihr, ich bin Hildegard die traurige Prinzessin. Nach kurzer Zeit kommen alle Zwerge Feen und Elfen hinter einem Baum hervor und begrüssen sie.
Carlottas Mutter streckt ganz fest ihre Hand aus, damit man alle 5 Püppchen sehen kann. Prinzessin Hildegard erzählt ihnen warum sie so traurig ist. Benno und Wilma haben sofort eine gute Idee. Sie rufen den Magier Max der helfen soll. Max trägt einen grossen schwarzen Schlapphut, er hat seinen Zauberstab an seinem breiten schwarzen Gürtel festgemacht. Ein wenig fürchtet sich die Prinzessin vor ihm. Magier Max sagt zu Hildegard: Lauf nach hause, leg dich noch einmal ins Bett und warte ab bis heute Nachmittag. Aufgeregt eilt sie zurück ins Schloss. Niemand hat bemerkt dass sie nicht im Bett liegt.
Magier Max freut sich sehr, er hat schon so lange nicht mehr zaubern können. Jetzt kann er zeigen was er alles drauf hat.
Am Nachmittag sitzt Hildegard mit ihren Eltern auf der grossen Schlossterrasse trinkt Kakao und isst Erdbeerkuchen. Sie ist gespannt darauf was sich Max der Magier ausgedacht hat.
Carlotta rutscht auch aufgeregt im Bett herum und wartet gespannt darauf was sich die Mutter ausgedacht hat.
Prinzessin Hildegard trinkt den Kakao aus, steht auf, geht zum Balkongelände und schaut hinunter in den Garten .Sie macht grosse Augen und glaubt nicht was sie sieht.
In einer Ecke vom Schlosspark steht ein Wäldchen. Alle Waldkinder winken ihr zu, sie soll herunter kommen. Eilig rennt sie aus dem Schloss. Die Eltern sind stumm vor Schreck und schauen vom Balkon herunter.
Hildegard läuft direkt zum Wäldchen wo sie schon erwartet wird. Ein paar Hasen und Rehe tollen herum, Waldblumen und Beeren wachsen hier, Käfer, Schmetterlinge tanzen für sie. Gefällt es dir : fragen Waldkinder Hildegard die vor lauter Glück ganz still ist. Wenn dir wieder langweilig ist , ruf uns und wir kommen dich besuchen.
Hildegard setzt sich auf den Waldboden, nimmt einen kleinen Hasen auf den Arm ,streichelt ihn und schmuste mit ihm. Sie kann ihr Glück kaum fassen. Die Waldkinder müssen wieder zurück in den grossen Wald , es gibt noch viel zu tun für sie. Lachend verabschieden sie sich.
Die Königin und der König eilen herbei und sind schwer beeindruckt über das Zauberwerk vom Magier Max. Sie wollen nun auch alle Waldbewohner kennenlernen und sich bei ihnen bedanken, obwohl beide Angst vor dem dunklen Wald haben. Aber ihre Hildegard so glücklich zu sehen macht ihnen grosse Freude. Ohne den Magier Max hätten sie ihr Kind nur noch traurig gesehen.
ENDE