Heller Glocken leiser Klang
stimmt von Ferne in uns an
Sternenlicht und weiche Flocken
hinter Fenstern warmes Licht
Tannenschmuck, Girlanden
locken, weil bald Weihnacht ist.
(Marianne Mathys)
Einen Mistelzweig spanne ich, türbreit und riesengross.
Dann stell ich mich darunter und warte bloss.
Bis ihr endlich heimkommt.
Mit roten Bäckchen und Schnee im Gesicht.
Dann halt ich euch ganz fest und sage: Wie hab ich euch vermisst.
Von Herzen
(Claudia Bettschen)
Liebe Franziska
Tannennadeln in allen Ritzen,
dank dir wird alles wieder blitzen.
Du wirbelst mit Freude und Witz durchs Haus,
jagst Mief und Schmutz gekonnt hinaus.
Ein Engel bist du, mit pinkem Haar,
etwas verrückt, aber wunderbar.
Die Weihnacht sollst du entspannt geniessen,
ohne Schrubben meiner Fliesen.
Gesundheit und Liebe wünsch ich dir
und glückliches Festen für euch vier.
Herzlich, Andrea
(Andrea Lämmli)
Streicheln, schliessen und schlagen;
öffnen, wärmen, werfen und zerren.
Handlungen gehen nur so von der Hand.
Gerichte kochen, die Gabel zum Mund führen;
den Pullover über den Kopf ziehen,
den Strumpf über das Knie streifen.
Notizen aufschreiben, intime Gedanken.
Hände schütteln, auf die Finger schlagen,
drohen und wieder winken, zum Abschied.
Die kleine Katze streicheln, ganz zärtlich,
dem Kind tröstend über die Wange fahren
und allzu selten berühren, ihn, seine Haut.
Erneut die Küche und das Bad putzen,
das Auto lenken, auf den Strassen des Lebens.
Dann und wann Hilfe holen, bei der Linken.
Weihnachtskugeln aufhängen, Lametta befestigen
und manch schief geborenen, flachen Stern.
Ich greife nach meinen hochtrabenden Träumen.
Mit meiner rechen Hand.
(Claudia Engeler)
Liebe Jennifer
Lieber Severin
Dieses Jahr in dem wir viele Hochs und Tiefs
erleben durften, nehme ich als Anlass
Euch für alles zu danken!
Ihr gebt mir die schönsten Augenblicke
die spannendsten Momente
das ist Weihnachten!
Geniesst die Tage bis zum Fest und
wunderschön dass es Euch gibt!
Das ist das wahre Geschenk!
Eure Mama Miggi
(Mirjam)
wir doch zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Und
Lieber Nelson Mandela
Dein Tod vor wenigen Tagen hat mich sehr bewegt.
Und das obwohl ich dich nicht kenne.
Eigentlich schreibt man keine Weihnachtskarten an Unbekannte, oder?
Vielleicht liegt es zu einem Teil auch an der Adventszeit,
die uns Menschen etwas melancholischer stimmen.
Auf jeden Fall habe ich entschlossen, dir zu schreiben.
Wohin ich die Karte schicken soll, ist mir noch unklar.
Vermutlich werde ich an der Poststelle nachfragen.
Oder die Karte ganz einfach in den Himmel schicken.
Ich wünsche dir
- obwohl ich nicht weiss ob du überhaupt weisst wovon ich schreibe -
WUNDERSCHÖNE WEIHNACHTEN.
Deine Anna
(Anna Schmutz)
Lieber Wilhelm
Nur dass Du's weisst:
Wir jammern zwar,
aber es geht uns trotzdem gut.
Danke für alles.
Deine Schweiz
(Peter Hofer)
König Karl hat alles auβer einen guten Freund. Aber einen Freund zu finden ist gar nicht so einfach, denn den kann man nicht einfach herbeizaubern.
Andrea Kenkmann
Auf der Suche nach einem Freund
Es wohnte einmal ein mӓchtiger König in einem sehr prӓchtigen Schloss mitten im Wald. Er war so reich, dass ihn alle nur den Goldkönig Karl nannten. In seinem Schloss war alles aus Silber und Gold, und der König trug die wertvollsten Kleider, und er aβ das leckerste Essen. Wenn er ein Schokoladeneis essen wollte, dann schnippte er nur mit dem Finger, und schon wurde ihm ein groβer Becher Schokoladeneis gebracht.
So hatte er alles, was sein Herz begehrte, doch eines fehlte ihm, und das war so ein richtig guter Freund. Und da du selbst sicherlich einen guten Freund oder eine gute Freundin hast, weisst du auch, dass so eine Freundin oder ein Freund was ganz Tolles ist. "Ich will auch einen Freund" schrie der König und liess sich den Magier Max bringen. "Magier Max, zaubere mir einen Freund herbei, mit dem ich Fuβball spielen kann, und der mit mir ein Schokoladeneiswettessen macht." Doch der Magier Max runzelte die Stirn und kratzte sich hinterm Ohr. "Eure Majestӓt, ich kann euch Gold und Silber herbeizaubern, oder noch einen Becher Schokoladeneis, aber einen Freund, nein, den kann ich nicht herbeizaubern, denn Freunde, die kann man nicht herbeizaubern, die kann man nur finden." Der König war ganz erbost: "Du willst ein Zauberer sein und kannst nicht einmal einen Freund herbeizaubern. Geh mir aus den Augen."